Soziales Kompetenztraining für Schulanfänger:innen

Das pädagogische Personal der Jane-Goodall-Grundschule wünschte sich ein soziales Kompetenztraining, das bereits in den ersten Klassenstufen durchgeführt werden kann.

Das Training für die Schulanfänger:innen hat zum Ziel, Regeln des Zusammenlebens zu erarbeiten und einzuhalten sowie Gefühle bei sich und anderen zu erkennen und Empathie zu entwickeln. Außerdem sollen die Schüler:innen mithilfe der Lerneinheiten angemessene Lösungen für typische Herausforderungen und Probleme des Schulalltages finden.

Das Projekt richtet sich an die ersten Klassen der Jane-Goodall-Grundschule.

Das Projekt startete innerhalb der ersten Wochen des neuen Schuljahres 2020/21 erstmalig und fand über einen Zeitraum von 20 Wochen ein- bis zweimal wöchentlich statt. Für die Gestaltung der einzelnen Lerneinheiten orientierte sich die Sozialpädagogin überwiegend an dem Buch „Verhaltenstraining für Schulanfänger. Ein Programm zur Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen“ von Franz Petermann, Heike Natzke, Nicole Gerken. Schritt für Schritt bearbeiteten die Kinder im gesamten Klassenverband unterschiedliche Themen wie das Erkennen von Gefühlen, die Bewertung von Handlungen, oder aber die Emotionsregulation. Eine Schatzkarte/ Wegekarte diente der Sozialpädagogin außerdem dazu, die Themen altersgerecht zu visualisieren und nach jeder Stunde „abzuhaken“. Als alle Aufgaben gelöst waren, führte die Fachkraft mit den Erstklässlerinnen und Erstklässlern eine reale Schutzsuche auf dem Schulgelände durch. Als verstärkendes pädagogisches Mittel und als Reiseleiter fungierte die Handpuppe Ferdi, ein Chamäleon, welche von den Kindern sehr geschätzt wird.

Das soziale Kompetenztraining ermöglichte es der Jugendsozialarbeit innerhalb kurzer Zeit, die Schüler:innen der ersten Klassen kennenzulernen und beziehungsstiftend zu arbeiten. Im Gegenzug konnten die Kinder frühzeitig Vertrauen zur Fachkraft aufbauen und sie als Bezugsperson in ihrem schulischen Umfeld wahrnehmen. Nicht zuletzt sind die Kinder aufgrund des Kompetenztrainings in der Lage, klassische Konfliktsituationen besser zu lösen und ihre Gefühle präzisier zu benennen.

Die Durchführung des Projekts wurde vor allem im Schuljahr 2021/22 durch den Coronalockdown erschwert. Das Programm musste über mehrere Wochen unterbrochen werden. Um dennoch in Kontakt mit den Kindern zu bleiben, entschied sich die Jugendsozialarbeit, kleine Videos – in denen sich auch die Handpuppe Ferdi zu Wort meldete – an die Kinder zu verschicken. Diese unerwartete Kontaktaufnahme ihres vertrauten Freundes rief bei den Schülerinnen und Schülern so viel Begeisterung hervor, dass sie sich mit vielen Zeichnungen und kleinen Briefen bei Ferdi bedankten.

Erstelldatum: Oktober 2022