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Domino-Projekt

Domino-Projekt

Ausschlaggebend für das Domino-Projekt war die Situation zweier 7. Klassen, die große Schwierigkeiten hatten, respektvoll und fair miteinander umzugehen. Um dieser Problematik zu begegnen, suchte die Jugendsozialarbeit nach einem weiteren Teambuilding-Tool, sowohl für große Gruppen als auch für klassenübergreifendes Arbeiten, das Begeisterung und viel Spielspaß mit einem pädagogischen Aspekt kombiniert.
Da die Sozialpädagogin und der Sozialpädagoge das Bauen mit Dominosteinen bereits aus anderen Projektzusammenhängen kannten, sahen sie hier die Chance, darüber die Klassen zu verbinden.

Ziel

Die emotionalen und sozialen Kompetenzen sollen gestärkt, das Durchhaltevermögen, die Frustrationstoleranz und die Motorik der Schüler:innen trainiert werden.
Das gemeinsame Aufbauen der Dominosteine soll den Teamgeist und die Kommunikationsfähigkeit sowie das vorausschauende Denken und Handeln fördern.
Vor dem Hintergrund dieser Zielstellungen können die Teams kompetitiv oder kooperativ gebildet werden. Beim kooperativen Bauen wird eine gemeinschaftliche Idee entwickelt und umgesetzt, ähnlich wie beim bekannten Domino-Day. Das Gemeinschaftsprodukt steht im Fokus und somit das gemeinsame Erreichen von Zielen und das gemeinsame Lösen von Aufgaben. Es geht um positive Erfolgserlebnisse im Team, die zusammenschweißen. Beim kompetitiven Bauen geht es darum, Teams gegeneinander antreten zu lassen. Hier entsteht der spielerische Wettbewerb. Gleichzeitig werden ein wertschätzender Umgang und der Respekt vor der Leistung anderer Teams geschult.

Zielgruppe

Das Projekt richtet sich an Schüler:innen aller Klassen (Sekundarstufe 1 und 2).

Umsetzung

Bei dem Projekt geht es darum, möglichst viele Dominosteine aufzubauen, um sie schließlich mit einem einzigen Anstupsen umfallen zu lassen. Die Steine durchlaufen eine Linie oder verschiedenen Formen oder Parcours, um bis zum Ende der Kette zu gelangen.

  • 1 Termin à 90 Minuten
  • 3 Durchgänge mit gesteigerten Schwierigkeitsstufen.
  • Pro Durchgang 20 Minuten plus jeweils 10 Minuten Auswertung


Für das Projekt braucht es eine große Zahl von Dominosteinen (mindestens 8000 - 10.000 Steine), die im Vorfeld angeschafft werden müssen. Diese sollten unterschiedliche Farben aufweisen, um verschiedene Teams bilden zu können. Es sind Dominosteine notwendig, die für Kettenreaktionen geeignet und deren Materialeigenschaften entsprechend optimiert sind. Sie haben einen guten Stand und eine bestimmte Größe (in der Regel 4,8 x 2,4 x 0,75 cm).
Das Projekt sollte optimalerweise in einem sehr großen, leeren Raum stattfinden. Die Jugendsozialarbeit nutzte für die Durchführung die Turmhalle des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums. Außerdem ist bei zwei verschiedenen Klassen eine enge Absprache mit den Lehrkräften notwendig, um zeitgleich Unterrichtszeit zur Verfügung gestellt zu bekommen. Als präferierte Zeiten bieten sich hier vor allem Prüfungs- und Wandertage sowie der Sportunterricht der ausgewählten Klassen an. Die Durchführung sowie die Vor- und Nachbereitung des Projektes wurde ausschließlich von der Jugendsozialarbeit umgesetzt; Lehrkräfte nahmen lediglich eine Beobachtungsposition ein. Die teilnehmenden Schüler:innen weihten die Fachkräfte zuvor nicht in den Ablauf der Teambuilding-Maßnahme ein. Erst vor Ort wurden sie in klassenübergreifende, gemischte Teams (durch Ziehen der Dominofarbe) eingeteilt, um den Rivalitätsgedanken zwischen den Klassenverbänden aufzulösen. Der erste Durchgang startete mit wenigen Vorgaben, d. h. ohne technische Tipps oder eindeutige Regeln zum Verhalten untereinander. In den sich anschließenden Auswertungsrunden reflektierten die Schüler:innen zusammen mit den Fachkräften das Gelingen und die Probleme (u. a. zum Fair Play) beim gemeinsamen Erfüllen der Aufgabe. Die weiteren Runden wurden durch Aufträge (z. B. Brückenbau, Verbindungsauflagen) durch die Jugendsozialarbeit erweitert und von den Schüler:innen ideenreich mit eigenständig entwickelten Lösungsstrategien umgesetzt.

Positive Wirkungen

Die zwischenmenschlichen Beziehungen haben sich verbessert. Im Umgang mit Niederlagen, z. B. beim Fußballspielen in den Pausen, ist eine höhere Frustrationstoleranz zu erkennen. Das gemeinsame Erleben stärkte das Miteinander und die respektvolle Wahrnehmung Anderer. Sowohl das Klassenklima als auch der Umgang unter den verschiedenen Klassen hat sich zum Positiven verändert.

Herausforderungen

Ein zu benennender Stolperstein war die anfänglich geringe Frustrationstoleranz der Schüler:innen. Einige Teammitglieder wollten zunächst aufgeben, brachten absichtlich oder versehentlich eigene und auch fremde Steine verfrüht zu Fall. Sogar Tränen flossen und Beschimpfungen waren zu hören. Hier waren die sozialpädagogischen Fachkräfte sehr gefragt: Sie trösteten, beruhigten, machten Mut und suchten mit den Betroffenen gemeinsam Lösungswege. Dies gelang zunehmend und nach der dritten Runde waren aus den Schülerinnen und Schülern kleine Expert:innen im Domino-Bau geworden.

Erstelldatum: Juli 2023

Ansprechpersonen
Daniela Nartschick-Riley und Jens Kertzscher (Schulsozialarbeiter:in)

Telefon: 0157 56 52 99 47
E-Mail: herder-gym(at)gss-schulpartner.de

E-Mail: programmagentur(at)stiftung-spi.de Telefon: 030 2888496-0