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SchuDiPro - Projekt gegen Schuldistanz

SchuDiPro - Projekt gegen Schuldistanz

An der Albert-Gutzmann-Schule setzt das Team der Jugendsozialarbeit seit dem zweiten Halbjahr 2020/2021 bereits mit Grundschüler:innen ein Projekt zur Prävention und Reduzierung von Schuldistanz um, genannt „SchuDiPro“. Denn Anzeichen von Schuldistanz treten bereits in der Grundschule auf, erschweren den Übergang zur Oberschule und manifestieren sich oftmals im Laufe der schulischen Laufbahn. Schuldistanz erhöht das Risiko schlechterer Schulleistungen und gefährdet den Schulabschluss. Der Schulabschluss ist jedoch Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Ziel

Das Projekt „SchuDiPro“ hat das Ziel, schuldistanziertem Verhalten von Schülerinnen und Schülern entgegenzuwirken und diesem vorzubeugen

Zielgruppe

Das Projekt „SchuDiPro“ richtete sich als „Pilotprojekt“ für ein Halbjahr zunächst ausschließlich an die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassenstufen. Aufgrund der positiven Entwicklungen auf mehreren Ebenen wurde das Projekt mittlerweile auf die Klassenstufen 3-4 ausgeweitet und soll im kommenden Schuljahr 2022/2023 auch die Klassenstufen 1-2 integrieren.

Umsetzung

Um schuldistanziertem Verhalten der Schülerinnen und Schüler vorzubeugen und entgegenzuwirken, erhielten alle Eltern einen in vier Sprachen übersetzten Informationsbrief, der über das Vorgehen bei Fehlzeiten ihrer Kinder aufklärte und über die Schritte seitens der Schule bei aktiver oder passiver Schuldistanz informierte.

Zudem wurde für die Jugendsozialarbeit sowie die Klassenleitungen ein Handlungsleitfaden (Handlungskette) bei auftretender Schuldistanz erarbeitet. Während die Maßnahmen seitens der Jugendsozialarbeit im Bereich der individuellen Ursachenforschung, der Aufklärung und Beratung von Schülerinnen und Schülern und deren Eltern liegen, sind die Klassenleitungen dafür verantwortlich, bei einer bestimmten Anzahl von unentschuldigten und/oder entschuldigten Fehltagen Schulversäumnisanzeigen zu schreiben, den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst zu informieren und/oder eine Attestpflicht auszusprechen.

Konkret gestaltet sich die Umsetzung wie folgt: Nach Prüfung der Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler durch die Jugendsozialarbeit und das Erzieherteam in der Frühstückspause sowie einem Abgleich mit den im Sekretariat eingegangenen Entschuldigungen kontaktieren die Jugendsozialarbeiter:innen die Eltern der unentschuldigt fehlenden Kinder und erinnern diese an die Notwendigkeit einer telefonischen Benachrichtigung bei erneutem Fehlen und die Abgabe einer schriftlichen Entschuldigung bei Rückkehr des Kindes.

Um einen Überblick über die Fehlzeiten der Schülerinnen und Schüler zu erhalten, werden alle relevanten Informationen (z.B. unentschuldigtes Fehlen, erforderliche Anrufe bei den Eltern, Nichterreichbarkeit der Eltern) in einer Tabelle zur digitalen Fehlzeiterfassung notiert und am Ende der Woche durch die Jugendsozialarbeit mit den Klassenbüchern abgeglichen und im Laufe der Zeit angepasst bzw. notwendige Maßnahmen ergriffen. Dies geschieht in engem Austausch mit den Klassenleitungen.

Positive Wirkungen

Durch das Projekt behält die Jugendsozialarbeit das gesamte Schulhalbjahr einen Überblick über die Fehlzeiten der Schülerinnen und Schüler und hat somit die Möglichkeit, präventiv einzuschreiten. Das Konzept hat sich als sehr erfolgreich erwiesen, denn bereits nach einem Schulhalbjahr wurde eine Reduzierung der Schuldistanz von 33% verzeichnet. Während im Schulhalbjahr 2020/2021 noch 2,06 Schüler:innen durchschnittlich pro Tag unentschuldigt fehlten, waren es im Schulhalbjahr 2021 lediglich noch 1,37 Schüler:innen pro Tag. Einer Umfrage zufolge empfinden auch die Klassenleitungen das Projekt „SchuDiPro“ mit 93% als hilfreich bis sehr hilfreich und als große Entlastung in ihrem Schulalltag. Des Weiteren konnten durch Beratungsgespräche mit den betroffenen Kindern und ihren Eltern Ursachen des schuldistanzierten Verhaltens erforscht, oftmals schulinterne Lösungen gefunden oder die Betroffenen an externe Unterstützungsangebote oder -systeme weitervermittelt werden.

Herausforderungen

Das Projekt „SchuDiPro“ ist durch Ausweitung und Veränderung im ständigen Prozess. Kleinere Stolpersteine ergaben sich durch sprachliche Barrieren und Missverständnisse in der Kommunikation mit den Eltern, denen jedoch durch die Übersetzung der Elternbriefe entgegengewirkt werden konnte. Durch regelmäßigen multiprofessionellen Austausch und ständige Reflexion zu dem Projekt „SchuDiPro“ werden solch kleinere Hürden auch in Zukunft überwunden.

Schaubild

Das Schaubild über die Abläufe und einzelnen Schritte der "Handlungskette gegen Schuldistanz" können Sie hier herunterladen. Schaubild (PDF, 218 KB).

Erstelldatum: Juni 2022

Ansprechpersonen

Alina Grell (Schulsozialarbeiterin)

Telefon: 0170/331 19 17
E-Mail: alina.grell(at)albaberlin.de

Max Dreier (Schulsozialarbeiter)

Telefon: 0170/331 23 27
E-Mail: max.dreier(at)albaberlin.de

 

E-Mail: programmagentur(at)stiftung-spi.de Telefon: 030 2888496-0